Tausende Kilometer entfernt und doch Teil Europas – Französisch-Guayana (nicht zu verwechseln mit Guayana) liegt zwischen Brasilien und Suriname und ist etwa so groß wie Österreich. Durch die Zugehörigkeit zu Frankreich ist das Gebiet sowohl Teil der EU als auch der NATO. Zahlungsmittel ist der Euro.
Christoph Kolumbus entdeckte die Region 1498. Als erste europäische Auswanderer siedelten sich Niederländer dort an, Franzosen und Briten folgten. Ursprünglich zu Portugiesisch-Brasilien gehörend, wurde Französisch-Guayana im Frieden von Badajoz 1801 an Frankreich abgetreten und entsendet heute zwei Vertreter in Senat und Nationalversammlung des Mutterlandes. Zu den „Îles du Salut“, der ehemaligen französischen Strafkolonie, zählt die durch den Bestseller-Roman „Intrige“ bekannte Teufelsinsel. Robert Harris verarbeitet hier die historische Affäre um den des Landesverrats verdächtigen jüdischen Offizier Alfred Dreyfus, der auf der Insel inhaftiert war.
Zentraler Wirtschaftsfaktor der Region ist der ESA-betriebene Weltraumbahnhof in Kourou, der zugleich einen großen Anziehungspunkt für Touristen darstellt. Eine Reise wert ist Französisch-Guayana auch wegen der atemberaubenden Natur: 90 Prozent der Landesfläche bestehen aus tropischem Regenwald und bilden das größte zusammenhängende Waldgebiet der EU.
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