Wie wir in Vielfalt geeint sind: Eine kulturelle Perspektive

, von  Flavia-Gabriela Sandu, übersetzt von Anne Engelskirchen

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Wie wir in Vielfalt geeint sind: Eine kulturelle Perspektive
Schloss Schönbrunn in Wien Bildquelle: Flickr / Sami Nordlund / CC BY-NC-ND 2.0

Mit 453 gelisteten Orten beherbergt Europa fast die Hälfte der Liste der UNESCO Welterbschaften und ein Viertel der repräsentativen Liste der UNESCO der immateriellen Erbschaften der Menschheit. Zählt man noch alle Orte und Elemente dazu, die nicht aufgelistet sind, aber dennoch existieren ist Europa wahrlich eine Schatztruhe, wenn es um kulturelles Erbe geht.

Betrachtet man die Kulturorte des Kontinents auf der Karte sieht man keine Grenzen. Und folgt man den Kulturrouten des Europarates genießen diese das gemeinsame Erbe, das weit über die Grenzen auf der Karte hinausgeht, wo ein Land endet und ein Neues beginnt. So kann man zum Beispiel die Reise beginnen, indem man die megalithische Kultur in Schweden erforscht, nur um in Spanien anzukommen. Oder man beginnt die Reise zum Kennenlernen der ländlichen Weinherstellung in Frankreich und gelangt bis nach Rumänien. Die Schönheit des Kulturerbes bildet Brücken zwischen Menschen und Gesellschaften und sie verbindet uns mit der Vergangenheit, während sie uns hilft, in unsere Zukunft zu blicken.

2018 war das europäische Jahr des Kulturerbes. NGOs, Regierungen und Bürger*innen überall in der EU arbeiteten zusammen, um auf das enorme Kulturerbe, von dem unsere Region profitiert, aufmerksam zu machen. Allerdings geht der Wissensaustausch über dieses Thema weit über das eine Jahr unter diesem speziellen Motto hinaus. Genauso wie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Mission unser gemeinsames Kulturerbe zu schützen.

Zusammenarbeit für das Kulturerbe

Das Netzwerk des Kulturerbes ist riesig, wenn auch wenig bekannt bei Durchschnittsbürger*innen. Die Arbeit, die bereits geleistet wurde, um die Kulturjuwelen zu bewahren, sowohl physisch als auch mental, ist grenzenlos. Angefangen bei grenzüberschreitender Zusammenarbeit für Gebäuderestaurierung bis zu Bildungsinitiativen und grenzüberschreitender geschichtlicher Archivierungsarbeit versucht Europa in einer Ära der Digitalisierung seine Geschichte zu bewahren – aber nicht nur das.

Auf der ganzen Welt wurden viele kulturell wichtige Orte im letzten Jahrzehnt verloren oder befinden sich in Gefahr. Dies kann vor allem an der durch Terroristenattacken fast zerstörten Stadt Palmyra beobachtet werden. Oder an den Beeinflussungen die Machu Picchu aktuell durch den Bau eines Flughafens in direkter Nähe zu den Ruinen erleidet.

Europa bleibt nicht davon verschont, sein Kulturerbe durch Umweltkatastrophen und menschlicher Ignoranz und Vernachlässigung zu verlieren. Es gibt immer noch Fälle in denen historische Gebäude gekauft wurden und erlaubt wurde, diese abzureißen nur damit ein moderneres Gebäude gebaut werden kann, schlicht aus dem Grund, dass der Standort lukrativ war. Hier erweisen sich grenzüberschreitende Kooperationen als nützlich. Sei es Konservierungsarbeit oder die Bereitstellung von Spenden, die Zusammenarbeit für kulturelles Erbe ist wichtig. Sie hilft nicht nur dabei vielzählige Orte auf dem ganzen Kontinent zu retten, sondern vereinfacht auch die interkulturelle Zusammenarbeit.

In Vielfalt geeint

Die Schönheit der Vielfalt in Europa hat schon immer existiert und kann durch die Geschichte und viele Orte auf dem Kontinent bewiesen werden. Von Sámi- Bauten in Nordeuropa, bis hin zu maurischer Architektur auf der iberischen Halbinsel. Europa hat eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die durch die Multikulturalität des Kontinents miteinander verbunden sind – heute und in der Vergangenheit.

Nichtdestotrotz ist die Erfolgsbilanz für den Umgang mit Minderheitenkulturen nicht die beste und bietet immer noch Platz für Verbesserung. Außerdem kann niemand bestreiten, dass das Kulturerbe Europas reich ist und die kulturelle Vielfalt, die man während einer Reise durch Europa entdeckt, unverkennbar ist.

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