Die Kommission hatte Anfang der Woche Pläne vorgestellt, wonach das vorgesehene Aus für Roaming-Gebühren in der EU ab Mitte 2017 nur für 90 Tage im Jahr gelten solle. Die Behörde verwies als Grund für diese Einschränkung auf einen möglichen „Missbrauch“, indem EU-Bürger abseits von Urlauben oder Geschäftsreisen eine SIM-Karte im europäischen Ausland erwerben und dauerhaft in ihrem Heimatland nutzen könnten. Nach heftiger Kritik von Europaparlamentariern und Verbraucherschützern habe Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nun eine Überarbeitung der Pläne angeordnet, kündigte ein Kommissionssprecher am Freitag in Brüssel an.
Abgeordnete des Europäischen Parlaments begrüßten die Entscheidung der Kommission. Der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei im Europäischen Parlaments, Manfred Weber, schrieb auf Facebook: „Der Druck aus der EVP-Fraktion CDU/CSU trägt Früchte. Wir kämpfen dafür, dass die Roaming-Gebühren für die Verbraucher 2017 wegfallen und nicht für eine Lösung mit vielen Hintertüren. Das haben wir den Menschen zugesagt und dazu stehen wir. Wir erwarten, dass die Kommission kommende Woche dafür ein starkes Signal gibt.“ Der Grünen-Politiker Jan-Philipp Albrecht, Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments, äußerte sich auf Twitter: „Das ist überraschend und sorgt hoffentlich dann doch für das erwünschte Ende des Roaming in der EU.“
Ein neuer Entwurf der Kommission zur Abschaffung der Roaming-Gebühren wird in den kommenden Wochen erwartet.
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