Lise Meitner wurde 1878 als Tochter einer jüdischen Familie in Österreich-Ungarn geboren. Bekannt wurde sie durch ihren Beitrag an der Entdeckung der Kernspaltung und des chemischen Elements Protaktinium. Meitner schloss 1905 ihre Doktorarbeit ab und war eine der ersten Frauen, die an der Universität Wien ihren Master und Doktortitel in Physik erhielt. Sie war außerdem die erste Frau, die eine ordentliche Professur für Physik in Deutschland erhielt.
Gemeinsam mit den Chemikern Otto Hahn und Fritz Strassmann gewann sie den Enrico-Fermi-Preis für ihre Forschungen, die die Entdeckung der Uranspaltung erst ermöglichten. Obwohl sie maßgeblich an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt war, teilte sie jedoch nicht den Nobelpreis für Chemie, den Hahn 1944 erhielt. Aufgrund der Bekanntheit ihrer Arbeiten in der akademischen Welt wurde sie eingeladen, am Manhattan-Projekt in den USA teilzunehmen. Da sie eine starke Gegnerin von Atomwaffen war, lehnte sie das Angebot allerdings ab.
Von Einstein als die „deutsche Marie Curie“ gepriesen, musste Meitner wegen der von der NSDAP eingeführten, antisemitischen Gesetze aus Deutschland fliehen. Sie lebte nach ihrer Flucht in Schweden, wo sie später zur Staatsbürgerin wurde. Auch in Schweden setzte sie ihre Forschungen fort und korrespondierte weiterhin mit deutschen Wissenschaftler*innen. Zur Würdigung ihrer Beiträge wurde das chemische Element Meitnerium nach ihr benannt.
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