Europäische Mobilität: Erasmus, Volunteering, Interrail, Kultur... Du Entscheidest!

, von  Lorène Weber, Übersetzt von Tanja Schmidt

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Europäische Mobilität: Erasmus, Volunteering, Interrail, Kultur... Du Entscheidest!
Foto: Europäische Union, 2020 / Lukasz Kobus

Wusstest du, dass seit dem Startschuss des europäischen Erasmus-Programms im Jahr 1987 über neun Millionen Menschen (4,4 Millionen Studierende) von dem Austausch profitieren konnten? Schätzungen zufolge wurden etwa eine Million „Erasmus-Babys“ geboren, deren Eltern sich durch das Programm erst kennengelernt haben. Im Pariser Bahnhof Montparnasse wurde 2017 diesen Familien sogar eine Ausstellung gewidmet. Dennoch, Mobilität in Europa beschränkt sich nicht nur auf Erasmus: dieser Artikel zeigt die Vielfalt der Möglichkeiten.

Erasmus: Reisende Studierende... aber vielmehr als das!

Entgegen der Annahme ist das Erasmus-Programm nicht mehr nur noch für Studierende, sondern nun auch ausgeweitet auf Schüler*innen, Auszubildende, Lehrer*innen, Ausbildende, Jobsuchende, Absolvent*innen, Sportler*innen, Künstler*innen... Deshalb wurde Erasmus auch in Erasmus+ umbenannt um die Zugänglichkeit für die breite Öffentlichkeiten zu unterstreichen.

Dank Erasmus+ haben viele europäische Bürger*innen die Möglichkeit in einem anderen europäischen Land zu studieren, in die Lehre zu gehen oder ein Praktikum zu absolvieren. Abgesehen von dem Bildungshintergrund bereichert Erasmus im kulturellen wie auch sprachlichen Sinne, indem junge europäische Bürger*innen (und weniger junge!) eintauchen in ein anderes Land, eine andere Sprache lernen, die Kultur kennenlernen und wie sie funktioniert, während des Studiums, des Jobs oder der Reise. Die „Erasmus-Babies“ sind nur ein Beispiel wie zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Europäer*innen durch das Programm entstehen.

Übrigens waren die Ursprünge des Programms keinesfalls nur in einem Land zu finden. Das Erasmus-Abenteuer wurde gemeinsam ins Leben gerufen von überzeugten Europäer*innen: Jacques Delors aus Frankreich, Domenico Lenarduzzi und Sofia Corradi aus Italien, Manuel Marin aus Spanien, Angeliki Verli aus Griechenland, Alan Smith aus Großbritannien, Peter Küpper aus Deutschland und vielen anderen.

Europäische Mobilität: Erasmus und darüber hinaus!

Möglichkeiten der europäischen Mobilität ’beschränken’ sich nicht nur auf Erasmus+. Andere Programme geben jungen Europäer*innen die Chance von einer Auslandserfahrung zu profitieren. Das jüngste, das DiscoverEU Programm, existiert seit 2018 und ermöglicht Europäer*innen im Alter von 18 Jahren durch ganz Europa zu reisen durch einen Interrail Pass, der von der Europäischen Union zur Verfügung gestellt wird. 70 000 junge Menschen haben die Initiative seither genutzt.

Weniger bekannt als Erasmus+ ist der European Voluntary Service (EVS), eine Art europäisches Äquivalent zu dem UK National Council for Voluntary Organisations. Dieser ermöglicht jungen Europäer*innen im Alter von 17-30 Jahren an gemeinnützigen Projekten (Umwelt- und Naturschutz, Aufnahme von Geflüchteten, Kulturprojekte, Entwicklungszusammenarbeit usw.) im europäischen Ausland zwei bis zwölf Monate teilzunehmen. Das kann in Form einer Freiwilligentätigkeit, eines Jobs oder einer Ausbildung geschehen. Zusätzlich zum Mitwirken in einem Projekt geht es um die Förderung von europäischen Werten, besonders der Solidarität. 2019 wurde deshalb der EVS umbenannt und heißt nun Europäisches Solidaritätskorps um noch besser den Gründungsgedanken der EU zum Ausdruck zu bringen. Mehrsprachigkeit ist eine weitere Säule des Programms: Parallel zu dem Projekt haben die Freiwilligen die Möglichkeit Unterstützung beim Erlernen der Sprache zu nutzen.

Schlussendlich haben die Künste ein eigens konzipiertes Programm. Auf einem Kontinent, der einzigartige geschichtliche, kulturelle, künstlerische und sprachliche Vielfalt beherbergt, ist es wichtig, diesen Reichtum zu schützen und es Europäer*innen zu ermöglichen das Erbe der Nachbarn zu entdecken aber auch in den Austausch zu kommen. Das Creative Europe-Programm erlaubt Künstler*innen und Kulturschaffenden durch Europa zu reisen um ihre Kunst zu verbreiten und erleichtert die Mobilität von kulturellen Artefakten. Filmfestivals, Übersetzungen von literarischen Werken, aber auch audiovisuelle Programme profitieren von dieser Initiative.

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