Der grüne Deal der EU – ein Überblick

, von  Eva Karaduman, übersetzt von Julian Dämpfle

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Der grüne Deal der EU – ein Überblick
Die EU möchte bis 2030 3 Milliarden Bäume pflanzen Foto: Unsplash / Ashley Diane Worsham / Unsplash Lizenz

In Zeiten des Klimawandels kündigt die Europäische Union an, weitere Initiativen und Strategien auf den Weg zu bringen, um dessen Auswirkungen auf unser alltägliches Leben einzudämmen und den Planeten besser zu schützen. Was konkret geplant ist, lest ihr hier.

Der Schutz der Umwelt sei „die wichtigste Aufgabe der EU“, bekräftigte EU- Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Jahr 2019, als sie das Programm vor den Europaabgeordneten vorstellte. Um diesen „Klimanotstand“ bewältigen zu können, hat die EU den sogenannten grünen Deal initiiert: ein von der EU-Exekutive vorgeschlagenes Maßnahmenpaket, das verschiedene konkrete politische Maßnahmen enthält, darunter: Drei Milliarden Bäume bis 2030 zu pflanzen.

Laut der EU-Kommission seien seit 2010 jedes Jahr bereits 300 Millionen Bäume gepflanzt worden. Das neue Vorhaben verstärkt also die bereits unternommenen Anstrengungen für die Entwicklung europäischer Waldflächen. Doch um dieses Ziel zu erreichen, muss die EU ihre Anstrengungen verdoppeln. Das bedeutet konkret: Über einen Zeitraum von zehn Jahren müssen zusätzlich jedes Jahr weitere 300 Millionen Bäume gepflanzt werden.

Europäischer Rat billigt grünen Deal der Europäischen Union

Es handelt sich hier also um ein sehr ehrgeiziges Projekt, dessen Ziel die Anpassung an den Klimawandel und die Reduzierung seiner negativen Auswirkungen ist. „Wir brauchen diese neue Forst-Strategie der EU, zum einen für den politischen Zusammenhalt auf allen Ebenen, aber auch damit die Wälder und Förster diesen Erwartungen und Herausforderungen gerecht werden können“, betont die die deutsche EU-Abgeordnete Ulrike Müller in einem Bericht der politischen Partei „Renew Europe“. Tatsächlich handelt es sich bei der Bepflanzung der Bäume um eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Ziele zu erreichen, zu denen man sich auf der COP 21 bekannt hat.

In einer Pressemitteilung vom November 2021 begrüßte der Rat der Europäischen Union, bestehend aus den Staats- und Regierungschef*innen der 27 EU-Mitgliedsstaaten, die Veröffentlichung der neuen Strategie und erinnerte daran, wie wichtig es sei, „den Beitrag der Wälder zum grünen Deal für Europa zu erhöhen“. Daraufhin billigte der Rat, der sich die gesetzgebende Funktion mit dem Parlament teilt, den Green Deal.

EU zählt auf die Unterstützung der jungen Generation

Für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes zählt die Europäische Union auf die aktive und direkte Beteiligung der europäischen Bürger*innen, Nicht-Regierungsorganisationen, Behörden und vor allem die junge Generation.

Zum Abschluss des Europäischen Jahres der Jugend (#EYY2022) und um junge EU-Bürger*innen für Umweltfragen zu sensibilisieren, lud die Jugendabteilung der Kommission am 26. Und 27. Januar rund 20 junge #Discover-EU Botschafter*innen (es handelt sich hier um eine weitere Initiative der EU, die Zugreisen an junge Menschen verschenkt) ein, rund 1.600 Bäume im Forêt de Soignes im Großraum Brüssel zu pflanzen.

Eine weitere Möglichkeit: Mit der App „Mapmytree“ kann man die bereits gepflanzten Bäume mitverfolgen und darüber hinaus potenzielle Flächen, die bepflanzt werden könnten, der App mitteilen. Knapp 10 Millionen Bäume werden gegenwärtig gepflanzt – 4 Millionen davon in Belgien und 1,5 Millionen in Frankreich. Jedoch ist es noch ein langer Weg, um die Ziele zu erreichen, deshalb zählt die EU auf die Beteiligung von allen!

Was steht sonst noch im grünen Deal?

Seit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 hat sich die Europäische Union noch stärker dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben. So ist es das zentrale Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden – Deutschland möchte dies übrigens bis 2045 schaffen. Der grüne Deal und die darin enthaltenen Maßnahmen sollen nun dazu beitragen, dass dieses Ziel auch eingehalten werden kann: Neben dem Drei-Milliarden-Baumprojekt sieht der grüne Deal unter anderem vor, mit Klimafonds den ökologischen Übergang von Unternehmen zu unterstützen oder auch die Strategie „Von der Farm auf den Tisch“ zu fördern. Letzteres sieht ein nachhaltigeres Lebensmittelsystem in der EU vor.

Die Ambitionen sind ein Beweis für den Willen der Europäischen Union, ihre CO2- Emmissionen zu verringern. Angesichts der aktuellen Lage scheint dies auch mehr als notwendig zu sein.

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