Brief an eine echte Europäer*in: Danke, Steph!

, von  Gesine Weber, Tobias Gerhard Schminke

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Brief an eine echte Europäer*in: Danke, Steph!
„Über drei Jahre hinweg standest jede Woche in Kontakt mit dem Team, ob aus Tansania, La Reunion, Uruguay - immer im Einsatz für europäische Verständigung.“ Foto: kirkandmimi/ Pixabay / CC0 1.0

Nach drei Jahren als Übersetzungschefin bei treffpunkteuropa.de hat Stéphanie-Fabienne Lacombe diese Aufgabe nun abgegeben. Sie hat das Magazin über Jahre maßgeblich geprägt - ein Dankesbrief.

Liebe Steph,

1985. Das ist deine Autorennummer. Damit bist, Verzeihung, ‘warst’ du in unserer Redaktion die mit Abstand dienstälteste Redakteurin. Aktuell arbeiten sich unsere Sprachversionen an Autorennummer 2.800 heran, du hast viele Autor*innen kommen und gehen sehen. Deinen ersten Artikel hast du im Herbst 2014 bei uns veröffentlicht, im Frühjahr 2015 wurdest du dann Teil der festen Redaktion unter Chefredakteurin Franziska Pudelko. Seitdem hast du zwei weitere Chefredakteure in der deutschsprachigen Version er- und überlebt. Über drei Jahre hinweg standest jede Woche in Kontakt mit dem Team, ob aus Tansania, La Reunion, Uruguay - immer im Einsatz für europäische Verständigung. Bei allem Wechsel bist du deinem Fachbereich “Übersetzungen”, dem Herzstück unseres Magazins, immer treu geblieben.

Es gibt viele gute Gründe, warum du über drei Jahre Übersetzungskoordinatorin bei treffpunkteuropa warst. Der wahrscheinlich offensichtlichste ist deine unglaubliche Sprachbegabung, dein Talent, mit Worten und Sprachen zu spielen und dabei immer den richtigen Ton zu treffen. Mit dieser Liebe zum Detail und zur sprachlichen Perfektion hast du es immer wieder geschafft, in Übersetzungen nicht nur Inhalte, sondern Stimmungen und Gefühle mitschwingen zu lassen. Es gibt sicher nicht viele Menschen, die man ohne Zögern als Sprachgenie bezeichnen kann, aber du gehörst zweifellos dazu. Es sind Menschen wie du, die in unserem komplexen und mehrsprachigen Europa mehr als irgendwo anders gebraucht werden. Mit deinen Übersetzungen hast du nicht nur Brücken zwischen den Sprachversionen von treffpunkteuropa gebaut, sondern vor allem den Grundstein dafür gelegt, dass Europäer’innen untereinander Brücken bauen können, weil junge Menschen dank deiner Übersetzungen in Greifswald und Limoges und Newcastle und Taormina und Gibraltar dieselben Artikel lesen können. Das ist die gemeinsame Öffentlichkeit, die Europa braucht - und du hast maßgeblich dazu beigetragen, dass treffpunkteuropa diesem Ziel jeden Tag einen Schritt näher kommt.

Du hast die Redaktion aber um viel mehr bereichert als um die Übersetzungen. Deine kreative Ader, deine Liebe zur europäischen Kultur, dein Um-die-Ecke-Denken, all das hat die Redaktionssitzungen einzigartig und inspirierend gemacht. Wer außer dir wäre auf die Idee gekommen, anlässlich des Ventotene-Treffens der föderalistischen Bewegung einen Brief an Altiero Spinelli zu schreiben? Auch Momente wie die Medienseminar-Vorbereitung in der Lacomb’schen Küche, die spontane und gelungene Rekrutierung von Seminarteilnehmer*innen oder den legendären Nachtspaziergang trotz fieser Erkältung beim ersten Berliner Medienseminar werden uns in Erinnerung bleiben, um nur einige zu nennen.

In deinem Einsatz warst du uns, und wohl allen jungen Europäer*innen, die dich im Rahmen deiner Arbeit für uns kennen, ein Vorbild. Auch deshalb widmen wir dir heute diesen Brief.

Mit deiner Verabschiedung als Übersetzungschefin verliert treffpunkteuropa eine Institution: Über drei Jahre warst du Mrs. Übersetzungen, die treffpunkteuropa mit groß gemacht hat. Auch wenn wir ganz sicher sind, dass du mit Can und Marie wundervolle Nachfolger*innen ausgewählt hast, die in deine - zugegebenermaßen sehr großen - Fußstapfen treten werden: Du wirst uns im Team fehlen! Und doch wissen wir, dass man sich bekanntlich immer zweimal im Leben trifft - und im grenzenlosen Europa noch öfter.

Tobias & Gesine Für die Redaktion von treffpunkteuropa.de

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