Flüchtlingskrise schadet Christdemokraten
Verlierer sind dagegen die christdemokratischen Parteien (EPP-Fraktion), vor allem in Mitteleuropa. Uneinigkeit unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise in Deutschland, Polen, der Slowakei und auch Österreich führen hier zu teils massiven Verlusten. Die einzige christdemokratische Partei in Mitteleuropa, die signifikant hinzugewinnt ist die des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbáns. Insgesamt erhalten die Christdemokraten unverändert schwache 26 Prozent und liegen damit nun einen Punkt hinter den Sozialdemokraten (S&D-Fraktion), die 27 Prozent (+1 im Vergleich zum Vormonat) der europäischen Wählerstimmen erhalten würden. Damit würde Martin Schulz Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsident ablösen, wenn heute Europawahl wäre.
Tsipras-Linke zunehmend entzaubert
Die Liberalen in Europa (ALDE-Fraktion) verlieren insgesamt einen Punkt und landen bei nur noch zehn Prozent der europaweiten Wählerstimmen. Auch die Linksparteien (GUE-NGL-Fraktion) in Europa um Alexis Tsipras müssen weiter Federn lassen und liegen nun bei nur noch acht Prozent (-1). Die linke Alternative für Europa, wie sie durch Tsipras vor der Wahl im Januar 2015 in Griechenland verkörperte, scheint damit zunehmend entzaubert. Die Grünen bleiben mit vier Prozent auf schwachem Niveau stabil, gleiches gilt für die gemäßigten Rechtspopulisten (EFDD-Fraktion), die fünf Prozent erhalten. Die Rechtspopulisten um Marine Le Pen (ENF-Fraktion) verweilen weiter auf ihrem Rekordwert von sechs Prozent europaweit.
Andere Parteien (NI-Fraktion) liegen bei aktuell zwei Prozent (-1). Die Hälfte davon sind Parteien rechtsextremer Gesinnung.
Kommentare verfolgen: |