Jugendevents – Bloße Show oder Beteiligungsmöglichkeit?

, von  Anna von Krshiwoblozki

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 Jugendevents – Bloße Show oder Beteiligungsmöglichkeit?

Seit einigen Jahren führt jede Ratspräsidentschaft einen so genannten Jugendevent durch. Genauer gesagt gab es das erste Jugendevent unter finnischer EU-Ratspräsidentschaft 1999. Dabei treffen sich Jugendliche aus ganz Europa um über jugendpolitische Themen zu diskutieren und zu beraten.

Manchmal findet zeitgleich zum Jugendevent auch ein Treffen der Jugenddirektoren/innen der EU-Mitgliedsstaaten statt und es besteht die Gelegenheit sich mit diesen auszutauschen beziehungsweise die Ergebnisse des Events zu präsentieren und auch Forderungen zu stellen. Ziel der Jugendevents ist eine direkte Beteiligung junger Menschen an jugendpolitischen Themen und Fragen auf europäischer Ebene zu ermöglichen.

Zumeist war es so, dass jede Ratspräsidentschaft eigene inhaltliche Schwerpunkte gesetzt hat, doch wird zunehmend versucht die Themen zu verknüpfen und eine Kontinuität auch dadurch herzustellen, dass vor allem Jugendliche die in den nationalen Jugendstrukturen aktiv sind eingeladen werden.

Im Januar übernimmt Deutschland die Ratspräsidentschaft und im April wird in Köln ein Jugendevent zum Thema „Chancengleichheit und gesellschaftliche Beteiligung junger Menschen“ stattfinden. Gleichzeitig findet auch ein Treffen der Jugenddirektoren/innen statt. Ziel dieses Events soll die Entwicklung eines Handlungsplans zum Thema „Gleiche Chancen, soziale Integration“ sein. Circa 150 Jugendliche werden daran teilnehmen.

Leider hat man als Teilnehmender auch manchmal das Gefühl, dass die Events nur als Profilierungsveranstaltung gesehen werden

Über Sinn und Zweck dieser Events im allgemeinen lässt sich viel streiten, vor allem, weil das bei jedem Event sehr unterschiedlich aussieht. Ein großer Kritikpunkt ist, dass die jeweiligen nationalen Jugendvertreter in die Vorbereitungen der Events ganz unterschiedlich mit einbezogen werden. Sie sollten aber sowohl bei der Planung als auch bei den Entscheidungen über eine Themenstellung und Schwerpunktsetzung von Anfang an mit eingebunden werden. Generell sollte auch für die (inhaltliche) Vorbereitung der Teilnehmenden mehr Zeit und Aufwand investiert werden. Genauso wichtig ist aber auch eine gute Nachbearbeitung des Events.

Leider hat man als Teilnehmender auch manchmal das Gefühl, dass die Events von den EU-Ratspräsidentschaften nur als Profilierungsveranstaltung gesehen werden und die tatsächliche Arbeit, die dort geleistet wird kaum anerkannt wird. Man wird aber nicht leugnen können, dass diese Events einen nicht geringen Beitrag leisten Jugendliche an jugendpolitischen Themen zu interessieren und sie dazu anregen sich mit ihnen kritisch auseinanderzusetzen. Bei jedem Event findet ein reger Informationsaustausch statt, Kontakte werden geknüpft und „best practice“ Beispiele vorgestellt und weiter getragen.

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