Deutsche so proeuropäisch wie noch nie!

Eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung widerlegt angenommene EU-Skepsis.

, von  Niklas Kramer

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Deutsche so proeuropäisch wie noch nie!

Eine von der Konrad-Adenauer Stiftung durchgeführte und repräsentative Studie über Ansichten zur Europäischen Vereinigung überrascht positiv: Trotz Griechenlandkrise und BILD-Hetze waren die Deutschen noch nie so freundlich gegenüber der EU eingestellt. Die Jungen Europäischen Föderalisten werden ihren Teil dazu beigetragen haben.

Viel war in diesem Jahr von einem neuen deutschen Nationalismus die Rede gewesen. Angesichts der Griechenlandkrise seien alte Ressentiments erschreckend schnell aufgebrochen, die Deutschen würden sich von Europa abwenden, so die Analyse vieler inländischer und ausländischer Journalisten. Eine von der Konrad-Adenauer Stiftung durchgeführten Studie, die am vergangenen Dienstag veröffentlicht wurde, zeichnet nun ein ganz anderes Bild.

Öffentliche Meinung: EU bringt mehr Vor- als Nachteile

Noch nie gab es so eine breite Zustimmung zu der deutschen Mitgliedschaft in der EU: 48 % der Befragten sagten, dass die EU mehr Vor- als Nachteile bringen würde. Im Jahr 1999 lag dieser Wert noch bei 27 %. Zu der Aussage, dass die EU alles in allem als eine gute Sache gesehen werden kann, stimmten sogar 71% der Deutschen zu. Das entspricht gar einer Verdopplung gegenüber den 90er Jahren. Wohltuend für Proeuropäer ist auch das Ergebnis auf die Frage nach deutscher Interessenvertretung. Zwar sagen immer noch 59 % das Deutschland in erster Linie eigene Interessen durchzusetzen habe, immerhin 30 % sprechen sich aber dafür aus, dass die Regierung die Nationalinteressen auch mal zurückstellen müsse.

[E]ine nur an deutschen Interessen orientierte Politik [verliert] an Bedeutung.

Die Koordinatorin der Studie Dr. Viola Neu zieht das Fazit: „In den Daten der Konrad-Adenauer-Stiftung zeichnet sich ein langsamer, aber stetiger Stimmungsumschwung ab: Die EU ist für die Deutschen über die Jahre selbstverständlich geworden. Die Mitgliedschaft Deutschlands wird insgesamt begrüßt, gleichermaßen verliert eine nur an deutschen Interessen orientierte Politik an Bedeutung. Weiterhin wächst das Interesse am Geschehen im europäischen Ausland (…)“

Motivation für die JEF

Die Jungen Europäischen Föderalisten werden ihren Teil dazu beigetragen habe: Unermüdlich zeigen sie durch ihre Straßenaktionen, Seminare und Diskussionen, dass die EU kein kaltes technokratisches Projekt ist, vor dem man Angst haben muss. Sondern, dass es lohnt und Spaß macht, sich mit Europa auseinander zu setzen. Auch in Zukunft muss die JEF weitere Überzeugungsarbeit leisten. Denn übertriebene Phobie und mangelndes Verständnis gibt es weiterhin. Die Studie aber gibt Hoffnung und Selbstbewusstsein.

Titelbild: „Waving“ von heat_fan1 unter folgender CC-Lizens.

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